GS Paten

In Kirchdorf übernehmen Achtklässler Patenschaft für die Schulanfänger - Idee auf Landkreisebene ausgezeichnet

Verantwortung übernehmen, dabei etwas lernen und anderen helfen: Ein paar Gründe dafür, warum sich die 18 Schüler und Schülerinnen der Klasse 8 für die Fortführung des Patenschaftsprojekt an ihrer Schule entschieden haben.
Jeweils zwei Achtklässler übernehmen die Patenschaft für eine der sieben Grundschulklassen und sind in dieser Eigenschaft Ansprechpartner für die Kleinen. Die Grundschüler durften ihre Paten in der Mittelschule besuchen, damit sie den Weg kennen, "wenn's mal brennt". Im Flur hängen Fotos von den Großen mit dem Vermerk ihres Klassenbereichs.
Müssen die Paten zum Aufpassen in "ihre" Klasse, heißt es für Ruhe sorgen und die Kleinen beschäftigen. Bei "Soforteinsätzen" sind stets Mandalas mit dabei, die werden besonders gern angemalt, wissen die Achtklässler zu berichten. Natürlich werden die Jugendlichen nicht ohne Vorbereitung auf die Jüngeren losgelassen. Der erste Einsatz findet unter (unauffälliger) Beobachtung statt. Die Dienste der Paten sind im Bus, vor Schulbeginn, in den Klassenzimmern, bei Abwesenheit der Lehrkraft, beim Basteln, Malen, Lesen und vielem mehr. Anregungen und Ratschläge werden gegeben und wenn es Probleme gibt, sprechen die Großen erst mit ihren Zöglingen und bei Bedarf auch mit den Klassenlehrern. Denn die Kinder sind sehr anhänglich und machen manchmal ordentlich Stress, wissen die großen Schüler zu berichten und wünschen sich viel mehr Einsätze.
"Auf die Achtklässler ist hundertprozentiger Verlass. Sie lernen, streng, gerecht und konsequent zu sein", berichtet Konrektorin Backhaus aus Erfahrung. Bereits im fünften Jahr begleitet sie das Projekt und ermuntert stets ihre Kollegen, welche die achten Klassen bekommen, ebenfalls in das Projekt einzusteigen. Die Achte sei dafür ideal, so die Konrektorin, in der Siebten sind die Kinder noch zu jung und in der Neunten haben sie keine Zeit mehr dafür.
Backhaus gab vor einigen Jahren den Anstoß für das Patenschaftprojekt und holte damit bereits einen Preis auf Landkreisebene. Von Kollegen, Eltern und vor allem von den Kindern wird das Konzept äußerst positiv angenommen. Sogar in der Freizeit kümmern sich manche um ihre Patenkinder, helfen bei den Hausaufgaben oder übernehmen abends die Kinderbetreuung.
Und was sagen die Kleinen zu ihren "Aufpassern"? Sie freuen sich, dass die Mädchen und Jungen in der Pause zu ihnen kommen, mit ihnen Mandalas malen und sie wissen, dass sie bei den beiden auch leise sein müssen. Die Lehrerinnen der Grundschule legen ihre Kleinen beruhigt in die Hände der Großen, denn "es klappt gut" und sie sind immer froh, wenn "ihre" Paten die Klasse besuchen kommen.
(nach einem Bericht der PNP/hmo)